The Ballad of Buster Scruggs (2018)



Seit mehr als 30 Jahre sind Joel und Ethan Coen das skurrilste Regisseurenduo in Hollywood. Ihr neuester Film, The Ballad of Buster Scruggs, ist eine Western-Anthology, bestehen aus sechs voneinander unabhängigen kleineren Geschichten. Nur die erste unter ihnen handelt eigentlich von dem Revolverhelden Buster Scruggs. Der Film ist gleichzeitig eine Homage und eine liebevolle Parodie klassischer Western mit glattrasierten Cowboys in sauberen Anzügen, reisenden Siedlertracks und grauen Goldsuchern. Wie so häufig vermischen die Coens eine gewisse Kauzigkeit mit einem unbehaglichen Sinn von Humor. Dennoch mangelt es nicht an Brutalität. Die Unbeständigkeit, Rücksichtslosigkeit und Willkür jener Zeit, die in den romantisierten Western früherer Tage ausgelassen wurde, kommt hier immer wieder zur Geltung. Die Natur der losgelösten Episodenstruktur sorgt dafür, dass eine Identifikation mit den Figuren in so kurzer Zeit kaum Zustande kommen kann. Genauso kommen naturgemäß manche Teilgeschichten stärker daher, während andere schleppender verlaufen. Leider ergeben sich die einzelnen Geschichten nicht zu einem größeren Ganzen. Dadurch wirkt der Film wenig ambitioniert. Insgesamt nicht der beste Vorstellung der Gebrüder Coen.


Regie: Joel & Ethan Coen
Besetzung: Tim Blake Nelson, Tyne Daly, James Franco, Brendan Gleeson, Zoe Kazan, Liam Neeson, Tom Waits
Genre: Comedy, Drama
Freigabe: 16
Laufzeit: 133 min.
Veröffentlicht: 2019/08/31 (in Venedig)
Drehbuch: Joel & Ethan Coen
Schnitt: Roderick Jaynes
Cinematographie: Bruno Delbonnel