Wie die der Rebellen der französischen Nouvelle Vague entstammt Quentin Tarantinos Filmkunst nicht den Lehren eine Filmhochschule, sondern seiner Bewunderung für Filme aus der Vergangenheit. Tarantino ist der größte Remix-Künstler in der Geschichte Hollywoods. Seine Leidenschaft für das Kino und sein schieres Wissen um Filme erscheinen Grenzenlos. Und so erstrecken sich seine Einflüsse, die häufig direkt in seinen Filmen zitiert werden, von großen Hollywood-Klassikern über Godard und Spaghetti-Western, sowie trashige B-Movies und asiatische Actionfilme. Dabei findet er immer einen Weg den Szenen und letztlich ganzen Genres seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Zur Veröffentlichung seines zehnten Films, Once Upon a Time in Hollywood, ist hier die quickpeekz Rangliste aller Tarantino-Filme:
10. Death Proof (2007)
Als Teil von Grindhouse (entstanden in Zusammenarbeit mit Robert Rodriguez) ist Death Proof ein Tribut an schlechte Filme. Er weißt nicht die gleiche Sorgfalt im Drehbuch auf, wie es Tarantinos sonstige Filme tun, bietet aber dennoch einen Grad an Unterhaltung.
9. Jackie Brown (1997)
Jackie Brown wird häufig als Hangout-Movie bezeichnet, ein Begriff, den Tarantino selbst geprägt hat. Nun ja, von seinen allen Charakteren würde ich nicht gerade mit denen aus Jackie Brown abhängen wollen. Der Plot ist ordentlich konstruiert, wenn auch recht lose, aber die Charaktere wenig ansprechend im Verleich mit seinen anderen Werken.
8. Once Upon a Time in Hollywood (2019)
Once Upon a Time in Hollywood ist eine Reise in das sich verändernde Hollywood der späten 1960er Jahre und eine Ode an die Stadt Los Angeles und die Filmindustrie von einem ihrer größten Fans. Der Film hat eine schwebende Beschaffenheit an sich. Er ist auf eine schrullige Art anziehend.
7. Kill Bill: Vol. 2 (2004)
… Hintergrundgeschichte und Katharsis leider zerstückelt wurde und weist neben tollen Ansätzen auch viele Mängel auf.
6. Kill Bill: Vol. 1 (2003)
Ein stilistisch außergewöhnliches Actionspektakel, mit einigen der visuell einprägsamsten Sequenzen des Jahrzehnts. Eine Vendetta, deren…
5. Django Unchained (2012)
Django bringt den Western zurück nach Amerika und begründet ein neues Untergenre, den Southern. In kontrovers diskutierter Weise thematisiert er ein Kapitel in der Geschichte Amerikas, welches das Land gern vergessen möchte. Jamie Foxx ist als befreiter Sklave auf sehr lustigem und ebenso blutigem Rachefeldzug.
4. The Hateful Eight (2015)
Tarantinos zweiter Western in Folge ist diesmal kein blutiges Abenteuer, sondern ein blutiges und groteskes Kammerspiel. Im Vergleich zu Django überzeugte The Hateful Eight etwas mehr zum einmaligen Schauen, mag auf Grund des Twists aber den geringeren Wiedersehenswert haben.
3. Inglourious Basterds (2009)
Die Rückkehr zur Hochform. Inglourious Basterds enthält einige der besten Szenen, die der Regisseur je hervorgebracht hat und mit Hans Landa, wundervoll inszeniert von Christoph Waltz, einen der prägenden Schurken der letzten 20 Jahre. Der Film ist eine Lehrstunde im Aufbauen von Spannung.
2. Reservoir Dogs (1992)
Tarantinos professionelles Debüt ist bis dato noch immer sein kompaktester und engmaschigster Film. Hervorragend geschnitten und in nicht-linearer Erzählform angeordnet ist Reservoir Dogs von Anfang bis Ende fesselnd. Es ist bei weitem das minimalistischste Werk in seiner Filmographie und zieht seine Stärken aus dem exzellenten Drehbuch.
1. Pulp Fiction (1994)
Pulp Fiction ist Tarantinos Magnum Opus. Revolutionär und gleichzeitig ungemein unterhaltsam. Eine Kombination, die es in der Kunstgeschichte nicht häufig gibt. Der Film krempelt das Genre des Gangsterfilms komplett um, forciert eine Trend von mehr charakterbasierten Dialogen, lässt brutale Schockmomente mit Humor kollidieren und ist gespickt mit legendären Szenen.